Tipps zur beruflichen Orientierung: Junge Union organisiert Lehrstellenbörse

„Man findet hier ein großes Informationsangebot. Und es werden vielseitige Berufsmöglichkeiten vorgestellt“, sagt Melanie Stauner. Gemeinsam mit ihrer Freundin Marleen Werner ist die zukünftige Abiturientin in der Lauffener Stadthalle unterwegs und informiert sich an den Ständen im persönlichen Gespräch über Aus- und Weiterbildungsangebote nach dem Schulabschluss.

Wie die beiden junge Frauen nehmen zahlreiche Schüler mit und ohne Eltern die Gelegenheit wahr, sich quer durch praktisch alle Branchen bei Handwerks- und Industriebetrieben, Banken, Krankenkassen, Bildungswerken und sozialen Einrichtungen über berufliche Zukunftschancen und offene Ausbildungsplätze beraten zu lassen: Zum elften Mal fand am Mittwochabend die von der Jungen Union organisierte Lehrstellenbörse statt.

 

Verdienstmöglichkeiten, Arbeitszeiten und Tätigkeitsfelder. Das sind Themen, die Elena aus Talheim am Stand des Finanzamtes Heilbronn interessieren. Die 15-jährige möchte später einmal im kaufmännischen Bereich arbeiten, eventuell käme für sie eine Ausbildung als Finanzwirtin im mittleren Dienst in Frage. Auch zum Bachelor of Laws bilde man aus, erklärt Susanne Schips vom Ausbildungsteam. „Es ist ein absolut sicherer Job, und man schlägt von Anfang an die Beamtenlaufbahn ein. Das bringt Vorteile bei der Versorgung und Versicherung.“

 

Elena Martin hat noch ein wenig Zeit, sich zu entscheiden: Sie besucht die neunte Klasse der Realschule, ein gutes Jahr liegt noch vor ihr. „Trotzdem ist es wichtig, sich schon jetzt zu orientieren“, sagt ihre Mutter Anja Martin.

 

Für die diesjährigen Haupt- und Realschulabgänger sei die Lehrstellenbörse eine „Last-Minute-Gelegenheit“, berichtet Ivonne Engelhardt-Kirui. „Aber es gibt durchaus auch jetzt noch offene Lehrstellen“, weiß die Berufsberaterin am Stand der Bundesagentur für Arbeit.

Mit Infomaterial versorgt sie unter anderem Marvin Pfeiffer, der im dritten Ausbildungsjahr als Feinwerkmechaniker steht und danach die Fachhochschulreife erlangen möchte. Für ein umfassendes Beratungsgespräch wird gleich an diesem Abend ein Termin vereinbart.

 

Auch bei Hans Brösch herrscht ständiges Kommen und Gehen: Kostenlos überprüft der Personalberater aus Lauffen Bewerbungsunterlagen der jungen Leute und gibt Tipps für das Bewerbungsgespräch. „Wichtig ist ein personifiziertes Anschreiben mit der Angabe, warum man sich bei dem Unternehmen bewirbt“, unterstreicht Brösch. „Es darf auf keinen Fall nach einem Massenanschreiben aussehen.“

 

Von der jährlich steigenden Besucherzahl und dem stetigen Teilnehmerzuwachs der Lauffener Lehrstellenbörse zeigt sich Steffen Dörr „überwältigt“. „Die Teilnehmerzahl ist von 28 im vergangen Jahr auf 41 in diesem Jahr gestiegen. Einigen Unternehmen mussten wir sogar absagen“, berichtet der Vorsitzende der Jungen Union.

Eines freut die Organisatoren besonders: „Dass die Teilnehmer wie Bundespolizei, Bundeswehr oder die Bahn zunehmend aus ganz Deutschland kommen.“

 

Rechtzeitig bewerben

Wer sich einen Ausbildungsplatz sichern möchte, der den eigenen Berufsvorstellungen möglichst nahe kommt, sollte rechtzeitig seine Bewerbungsunterlagen verschicken. „Die meisten Firmen planen langfristig“, weiß Ivonne Engelhardt-Kirui. Hauptschüler etwa sollten sich deshalb schon mit dem Zeugnis der achten Klasse bewerben, Realschüler ebenfalls ein Jahr vor dem Abschluss der zehnten Klasse. Neben Praktika sind für die Arbeitgeber auch ehrenamtliche Tätigkeiten und besonderes Engagement im Gemeinwesen ausschlaggebende Kriterien.

 

Ein Bericht von Elke Khattab aus der Heilbronner Stimme vom 9. März 2012

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